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Die Rechnung ging voll auf

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Am Wochenende ging der STV Marbach auf Turnerfahrt. Der Trail, auf dem der Verein unterwegs war, hiess passenderweise: „Wald und Wasser“

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Das Wasser kam auf dieser Turnerfahrt von überall her. Als die Wanderung am Samstagmorgen in Flims losging, regnete es, waren die Wege des sogenannten Kulinariktrails teilweise wie kleine Rinnsale – passenderweise führten sie auch an einigen grösseren Bächen vorbei.

Kaum gestartet, kam das Wasser dann auch aus dem Glas. In der Flimser Surselva-Brauerei gab es bereits um 11 Uhr Weisswürste, Brezen und Bier (vergoldetes Wasser, wenn man so will). Diese Stärkung zu Beginn der Wanderung übertrumpfte punkto Nährhaftigkeit sogar den traditionellen Männerriegen-Znüni.

Der Kulinariktrail, den man an diesem Tag auch Regenjackentrail hätte nennen können, führte weiter durch Wald und Wasser zum Ausflugsrestaurant Conn. Da wurden den Turnern Ricotta- oder Birnenravioli serviert. Die bekannten Kulinarik-Connaisseurs (die üblichen Verdächtigen) unter den Turnern suchten in den Ravioli verzweifelt nach Fleisch – aber der Trail hiess ja Wald und Wasser, und nicht Wurst und Wasser.

Am Nachmittag kam die ungefähr dreissigköpfige Gruppe (die genaue Zahl wird später noch errechnet werden) am Crestasee an, wo die Härtesten unter den Turnern (die üblichen Verdächtigen) und auch zwei Damen in den See sprangen. Die restlichen Turner und Damen standen am Ufer unter ein paar Bäumen im Trockenen und tauschten Ausreden aus. „Also wenn ich am Morgen kein Bier getrunken hätte, dann würd ich jetzt auch in den See. Aber mit Alkohol im Blut darf man ja leider nicht…“ Oder: „Nach dem Mittagessen, mit vollem Bauch ist es sowieso gar nicht schlau…“.

Im Gasthaus Crestasee gab es schliesslich einen Dessert nach Wahl. Als die Aktiven das Restaurant eingenommen hatten, und die Dezibelwerte dementsprechend stiegen, fragte der Kellner: „Seid ihr ein Turnverein?“ Es war nicht abzustreiten.

Nach der Wanderung zurück ins Sportzentrum Flims, wo die Gruppe in zwei umgebauten Eishockey-Garderoben übernachtete, gab es Znacht. Er musste hart erarbeitet oder eher: errechnet werden. Zumindest von Manuel Kobelt und Simon Hoch, den beiden Organisatoren des Wochenendes. Sie hatten für 28 Leute reserviert und vorbezahlt, allerdings nicht für eine weitere Turnerin, die kurzfristig auch noch mitgekommen war. Nun, zum Znacht waren weitere drei Damen dazugestossen, von denen aber wiederum nur eine auch bis zum nächsten Tag blieb. (Oder so ähnlich.) Manuel und Simon rechneten alle möglichen Szenarien durch, von vorne nach hinten und wieder zurück – die beiden schrieben ganze Notizblöcke voll mit ihren Rechnungen. Gerüchten zufolge soll der Endbetrag noch immer erst provisorisch feststehen…

Eins kann aber dennoch gesagt werden: Organisatorisch ging die Rechnung der diesjährigen Turnerfahrt voll auf. Es war ein äusserst gelungenes Wochenende – was nicht nur am Samstag lag, sondern auch am Sonntag. Nach einer spontanen Programmänderung verlegte sich die Gruppe in die Tamina Therme nach Bad Ragaz und später in ein kleines Pärkchen, wo die mitgebrachten Cervelats verspeist wurden. Das Thema des Tages war also nicht mehr Wald und Wasser, sondern (doch noch): Wurst und Wasser.

Samuel Tanner

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